Cobolanwendungen bestehen aus vier Teilen (engl. Division). Da Cobol eine sehr formale Programmiersprache ist sind die Reihenfolge und Syntax stets sehr fest vorgegeben und so auch bei dem Aufbau der Divisions.
IDENTIFICATION DIVISIONfür die allgemeinen Programminformationen, wie Autor, Programmnamen bzw. Einsprungspunkt
ENVIRONMENT DIVISIONfür Hardwareinformationen
DATA DIVISIONfür die Daten, die durch die Anwendung benötigt werden.
PROCEDURE DIVISIONfür die Anwendungslogik.
Jede Division unterteilt sich wiederum in verschiedene Abschnitte (engl. Section).
Die "Identification Division" enthält die allgemeinen Informationen, wie Programmnamen, Autor oder auch Erstellungszeitpunkt. Dem Programmnamen ist dabei etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen, da er auch als Einsprungspunkt dient (vgl. Konzept der Modalisierung unter Cobol). Der Autor und das Erstellungdatum werden hingegen wie Kommentare behandelt.
Die Environment Division enthält wichtige Informationen zur Hardware oder bzw. für die Laufzeitumgebung. So können Sie z.B. das Dezimalformat der deutschen Schreibweise anpassen oder auch Festlegungen für den Aufruf von Unterprogrammen vornehmen.
Aufgrund der Anlage von Cobol als Datenverarbeitungssprache des kaufmännischen Bereiches hat dieser Bereich für Sie eine wichtige Bedeutung. Wenn Sie andere Programmiersprachen kennen, werden Sie die Ristriktionen wahrscheinlich hinderlich finden. Für Einsteiger bietet Cobol jedoch eine sehr klare und festgelegte Struktur. Wichtig ist dabei insbesondere, dass Sie in Ihrer Procedure Division nur mit hier deklarierten Daten arbeiten können.
Die Procedure Division enthält schließlich noch die Anwendungslogik.
Dem entsprechend sieht die einfachste Cobolanwendung wie folgt aus:
IDENTIFICATION DIVISION.
program-id. Minimal.
author. Bastie - Sebastian Ritter.
date-written. 2002.
ENVIRONMENT DIVISION.
DATA DIVISION.
PROCEDURE DIVISION.
.
Zum Vergleich - eine minimale Java Anwendung (Applikation) sieht wie folgt aus:
public class Minimal {
public static void main (final String [] ignored) {}
}
Neben der Reihenfolge der Divisions ist auch die Position innerhalb einer Zeile wichtig. Cobol geht von einer Zeile mit 80 Spalten (engl. column / Zeichen aus. Grds. steht Ihnen nicht mehr Platz je Zeile zur Verfügung. Die Spalten 1-6 sind für die Zeilennummerierung vorgesehen. Die Spalte 7 ist für besondere Kennzeichnungen wie bedingte Kompilierung oder Ganzzeilenkommentare. Anschließend folgt der Bereich der Spalten 8 bis 11, in welchen die Division, Sections und Paragraphennamen anfangen müssen. Nun folgt der freie verwendbare Arbeitsbereich bis zur Spalte 72. Ab Spalte 73 gibt es keine Vorgaben seitens des Cobol Standards. Hier können sich kompilerspezifische Erweiterungen oder auch Änderungsanmerkungen befinden. vorgesehen.
Eine "Hello World" Anwendung muss nun lediglich unsere Anwendung um eine Ausgabe der Zeichenkette erweitern. Der Cobolbefehl hierfür lautet display. Im nachfolgenden Beispiel werden wir zuerst nur "Hello " ohne Zeilenumbruch und anschließend "World!" mit Zeilenumbruch ausgeben.
IDENTIFICATION DIVISION.
program-id. "Hello World".
author. Bastie - Sebastian Ritter.
date-written. 2002.
ENVIRONMENT DIVISION.
DATA DIVISION.
PROCEDURE DIVISION.
display "Hello " with no advancing
display "World!"
.
Vielfach ist auch die Anweisung STOP RUN. am Ende einer Anwendung zu sehen. Obwohl viele Kompiler dies nicht benötigen ist dies der Befehl, um Ihre Anwendung zu beenden. STOP RUN kann m.E. jedoch besonders aussagekräftig für die Darstellung von Anwendungsabbrüchen verwendet werden, so dass in den vorgestellten Beispielen die Anweisung meist fehlt. Beachten Sie jedoch hier den von Ihnen eingesetzten Cobol-Dialekt.
Auch hier wiederum die Javaanwendung zum Vergleich.
public class HelloWorld {
public static void main (final String [] ignored) {
System.out.print ("Hello ");
System.out.println ("World!");
}
}
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